Allgemeines und Projekte



Das Pfahlbautendorf Sampela befindet sich auf einem Korallenriff zwischen den Inseln Hoga und Kaledupa im Wakatobi Nationalpark. Dieser liegt im sogenannten "Korallendreieck" das Thailand, Indonesien und Papua Neuguinea umschließt. Dabei handelt es sich um ein Meeresgebiet mit der höchsten Biodiversität (biologische Artenvielfalt) in der Welt.



Die Bajau oder Seenomaden - auch Seagypsies - genannt sind eine Volksgruppe, die überall in Asien verstreut leben. Einst lebten sie nur auf ihren hölzernen Segelbooten. Dann wurden sie von der Regierung gezwungen sich niederzulassen. So fingen sie an Pfahlbautenhäuser auf Korallenriffen zu bauen. Die Seenomaden sind eine Randgruppe der indonesischen Gesellschaft und werden daher nur ungenügend von der Regierung unterstützt.

Momentan unterstützt der Verein mehrere Projekte im Dorf und der Umgebung.




Projekte

1. Schule

PESISIR hilft Kindern, dass sie die Möglichkeit haben zurück zur Schule zu gehen. Wenn es aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, versorgt PESISIR die Kinder mit Schuluniform, Schuhen und teilt die Transportkosten mit den Eltern. Auf diese Weise leistet die Familie ihren Beitrag und trägt mit die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder.

Dieses Projekt läuft schon seit vielen Jahren. Einige der ersten Schüler haben aufgrund ihrer Schulbildung mittlerweile schon erfolgreich Arbeit gefunden.

Verbesserung und Hilfestellung bei Schul- und Berufsausbildung und die Versorgung mit Lehrmaterial in Form von Büchern und Büchereien.




2. Schulboot

Furake ist ein kleines Fischerdorf auf der Insel Hoga wo ungefähr 25 Familien leben. Es ist die einzige Siedlung auf Hoga. Für die Kinder dort war es nicht möglich zur Schule zu gehen, bis wir begannen den Familien zu helfen. Urspünglich baute PESISIR dort eine Schule und brachte den Lehrer zu den Kindern. Dies war mehrere Jahre sehr erfolgreich, doch auch sehr teuer und es war sehr schwierig Lehrer zu finden die dort unterrichteten. 2004 beschoß PESISIR alle Kinder von Furake nun täglich mit dem Schulboot auf die Nachbarinsel zu bringen und sie nach Schulschluss wieder zurückzubringen. Jurdin ist seither der treue Bootsfahrer. Ohne PESISIR's Hilfe hätten diese Kinder niemals die Chance einer Schulbildung gehabt.



In der Vergangenheit hatte der Verein noch ein zweites Schulboot, um die Schüler vom Seenomadendorf Sampela in die Highschool nach Kaledupa zu fahren. Das ist nicht mehr nötig, da Sampela jetzt eine eigene Highschool hat.

3. Fußballfeld in Sampela

Überall auf der Welt sollten Kinder einen Platz zum Fußballspielen haben.Das war einst auch in Sampela der Fall, doch das Feld wurde zerstört und die Kinder mussten auf´s Festland, wenn sie spielen wollten. Manchmal war der Drang so groß, dass sie die große Entfernung dorthin schwammen. Glücklicherweise fanden wir ein brach liegendes Feld, das sich dafür eignete und halfen ein Fußballfeld wieder herzurichten. Die Dorfbewohner und Kinder halfen dabei kräftig mit und waren überglücklich als es im August 2015 fertig wurde. Die Kinder spielen nach der Schule, die Väter wenn sie vom Fischen zurückkommen und die Frauen lieben es Volleyball zu spielen. "Nun sorgen wir dafür, dass es auch genügend Fußbälle und Volleyballbälle gibt", erzählt die gebürtige Niederländerin Geertje Berveling. 2016 musste es renoviert werden, da es in der Regenzeit Schaden nahm.

4. Sampela's Lehrer
In Sampela gibt mehrere Schulen, aber es ist sehr schwer Lehrkräfte für die gut 300 Kinder zu finden.Um die Bildungsqualität zu fördern ermöglichte es der Verein vier jungen Menschen aus dem Dorf auf die Universität in Bau Bau zu gehen, um das Lehramt zu studieren. Die vier heißen Ella, Nela, Toni und Asludin und begannen das Studium 2005 und schossen es 2010 erfolgreich ab. Nach dem Examen kamen drei von ihnen zurück nach Sampela, die jetzt unterrichten.



· Ella ist eine tüchtige junge Dame, die bereits sehr gut englisch spricht, was erstaunlich ist für ein junges Mädchen aus Sampela. Sie lernte es hauptsächlich bei der Arbeit in Sampela wo sie in einer kleinen Organisation mithalf. Sie ist sehr motiviert und arbeitet nun freiwillig in der Schule von Sampela.

· Asludin stammt aus einer Familie die die Wichtigkeit im Bildungssektor erkannt hat. Seine große Familie hat bereits zwei Geschwister mit Hilfe von Freunden und Verwandten auf die Uni geschickt, so dass sie ein drittes Kind nicht mehr schicken konnten. Die Familie ist deshalb sehr dankbar dass wir Asludin das Studium ermöglichten. Er arbeitet ebenfalls als Freiwilliger Lehrer nun in Sampela und hofft auf eine feste Anstellung.

· Nella (Nelawati) ist die Tochter des einzigen guten Grundschullehrers in Sampela. Deshalb hat sie schon in ihrer Kindheit die Erziehungsschwierigkeiten mitbekommen und entschloss sich für das Studium. Sie arbeitet momentan in Bau Bau.

· Toni stammt aus einer sehr armen Bajau-Familie die niemals ein Kind auf die Uni schicken könnte. Seine Mutter kann nicht mal indonesisch sprechen - nur die eigene Bajau-Sprache. Es ist erstaunlich wie Toni unter diesen Umständen den Abschluss der Schule hingekriegt hat. Doch seine hohe Motivation hat ihm zum Erfolg geholfen. Er ist sehr glücklich und arbeitet seit Abschluss des Studiums in Sampela.

5. Büchereien auf den Tukangbesi Inseln


Die Büchereien sind ebenso ein forlaufendes Projekt. Die Hauptbücherei befindet sich im größten Ort auf der Insel Kaledupa in Ambeua. Weitere Regale und Bücher wurden in kleinere Dörfer bei örtlichen Lehrern untergebracht. Die Bücher wandern von einem Ort zum andern. Es sind sogenannte Wanderbüchereien. Unser Verein brachte die ersten Bücher überhaupt zu den Inseln. Nur die Lehrer besaßen zuvor Schulbücher, nicht jedoch die Kinder. Nun haben die Kinder und die Erwachsenen die Möglichkeit nach herzenslust zu lesen und Bücher auszuleihen.

Die englische Universität in Bau Bau erhielt ebenfalls Regale und gebrauchte, englischsprachige Bücher. Die Studenten hatten davor keine Möglichkeit englische Bücher zu lesen.

6. Computer
Unser Verein startete das erste Computer-Cafe auf Kaledupa. So haben die Jugendlichen der Highschool die Möglichkeit sich mit dem Medium vertraut zu machen und für´s studium gewappnet zu sein.

7. Umweltschutz
Wöchentlich wird der Strand von Hoga von Unrat (viel Plastikmüll) befreit.

Hintergrundwissen

...zu den Schuluniformen

Manche Menschen fragen sich warum viele Kinder in Indonesien nicht zur Schule können. Eine Antwort mögliche könnte sein: Wegen der Schuluniformen.

Die Schulkinder müssen viele verschiedene Schuluniformen tragen. Auch wenn arme Familien kein Schulgeld zahlen müssen, können sie aufgrund dieses Hindernisses ihre Kinder nicht zur Schule schicken. So tragen z.B. die Grundschüler in ländlichen Regionen von Montag bis Donnerstag rot-weiße Uniformen, am Freitag die Sportuniform und die braune am Samstag. Zudem müssen die Kinder ordentliche, geschossene Schuhe anziehen. In der Stadt ist es noch schlimmer.

PESISIR hilft vielen Familien die nötigen Uniformen zu kaufen, so dass die Kinder in die Schule können.

... zur Umgebung und Umweltschutz

Die wichtigste Einkommensquelle der Seenomaden - besonders auch in Sampela - ist der Fisch. Ihre Kinder essen viel Fisch und sind daher viel gesünder als Kinder in der Stadt. Unglücklicherweise ist die Zukunft des Korallenriffes und der Fischpoplation nicht so gesund. Es gibt aufgrund zerstörerischer Fischfangmethoden immer weniger Fisch auf dem Markt. Die traditionellen Einkommensquellen werden auf lange Sicht hin nicht mehr ausreichen. Die Erziehung ist deshalb sehr wichtig.

PESISIR und Tukangbesi Diving arbeiten zusammen indem sie den Umweltgedanken der Bevölkerung näher bringen wollen. So kommen zum Beispiel Schulkinder auf die Insel Hoga um den Strand von angeschwemmten Plastikmüll zu säubern, anschließend bekommen sie ein Picknick sowie spielerisch- aktiven Unterricht in Englisch und Umweltschutz.

Unsere Träume......

Wir haben alle Träume und wir glauben daran, dass wir unsere Träume verwirklichen können, denn über die Jahre hinweg haben sich Menschen zusammengefunden die ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Unere Zukunftsträume:

· noch mehr Bücher für die Büchereien.

. Schulbücher für die Schulen und die Büchereien.

· Mehr Kinder zurück zur Schule zu bringen

· Die Versorgung der Schüler mit Schuluniform, Schuhen ect. für so viel Kinder wie möglich z. B. durch regelmäßige Spenden (10,- € im Monat oder 120,-€ im Jahr)

· Den Kindern nach Schulabschluss eine Berufs- oder Weiterbildung zu geben d.h. evtl. noch studieren zu lassen.

· Bessere Grundschule im Bajau-Dorf Sampela.

· Die Achtsamkeit gegenüber der Umwelt zu fördern.


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LPM PESISIR nr. 139 Reg Nr. 02/2007-P/PN.BB


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